Das Leiden der Jahrgänge von Matias Blasenbreu

Fußball ist mittlerweile eine der letzten Sportarten bei der ein Riesen Problem immer noch einfach
übersehen und übergangen wird.
Fast nur im Fußball ist das Ligensystem so installiert, dass jeder Jahrgang von der Leistung des anderen
abhängig ist. Der logische Menschenverstand sagt einem, wenn ich aufsteige spiele ich im nächsten Jahr
eine Liga höher! Dem ist aber nicht so. Steigt man im Fußball in der D-Jugend auf muss man in der C-
Jugend erneut unten anfangen wenn der eins ältere Jahrgang nicht stark genug zum Aufsteigen ist.
Daraus resultieren nun mal eine Vielzahl von Problemen. Zum einen spielen viel zu starke Mannschaften
in extrem schwachen Ligen und gewinnen ihre Spiele mit hohen Ergebnissen. Weder für den Sieger eine
sinnvolle Sache, noch für den Verlierer sonderlich motivierend. Genauso gibt es den Fall dass ein Verein
mit einem starken Jahrgang nach oben kommt und danach nichts nachkommt, der nachfolgende
Jahrgang leidet dann darunter, dass er gegen für ihn viel zu starke Kinder spielen muss. Daraus entstehen
permanent völlig ungleichgewichtig besetzte Ligen. Mein einfacher Lösungsansatz? Jahrgangsligen. Von
Beginn weg spielen die Kinder Auf und Abstieg in ihrem eigenen Jahrgang aus. Daraus entstehen Ligen
die vom Spielniveau auf einem Level sind, starke Mannschaften können aufsteigen und spielen so
maximal 1 Jahr nicht auf ihrem Level und nicht wie bisher teilweise über 6-7 Jahre.


Der entscheidende Vorteil? Starke Jahrgänge können auch in ihren Heimatvereinen verbleiben, und
müssen nicht den Verein wechseln um in einer angemessenen Liga zu spielen? Spieler die mit 13 schon in
7 Vereinen gespielt haben würde es sicher immer noch geben, aber bei weitem nicht in diesen Mengen
wie momentan. Vereine könnten auch einzelne starke Jahrgänge durchziehen und müssten nicht mit
aller Macht und Spielerabwerben versuchen, in jedem Jahrgang maximal stark zu sein, da ein einziger
schwacher Jahrgang sofort den Abstieg um 1-2 Ligen bedeutet kann im heutigen System. Sowohl starke
als auch schwache Vereine würden davon profitieren, wenn alle an einem Strang ziehen.
In München wurde diese Idee mittlerweile für den Jahrgang 2005 ab nächsten Jahr endlich
übernommen. Allerdings nur im Stadtgebiet. Auf dem Land bleibt es beim alten System. Die
Argumentation dort ist so, dass bei Jahrgangsreinen Teams die Fahrzeiten extrem steigen würden. Im
Sinne der Ausbildung wäre das aber trotzdem ein notweniger Schritt und es funktioniert ja zum Beispiel
beim Handball auch, obwohl viel weniger Kinder Handball als Fußball spielen. Das Problem der wenigen
Kinder lässt sich genau wie heute ausgleichen, da 2006 immer noch in der 2005 Liga mitspielen können
und dürfen, somit kann ich auch meinen Jahrgang mit jüngeren Kids auffüllen.

Autor: Matias Blasenbreu